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Surfer fordern Freigabe der Eisbachwelle

Polizeibeamte untersuchen den Grund des Eisbachs. (Archivbild) / Foto: Peter Kneffel/dpa
Polizeibeamte untersuchen den Grund des Eisbachs. (Archivbild) / Foto: Peter Kneffel/dpa

Nach dem Tod einer Surferin ist die berühmte Eisbachwelle im Englischen Garten in München gesperrt. Nun appellieren Surfer und Fans der Welle an Oberbürgermeister Reiter.

Nach dem tödlichen Unfall im Münchner Eisbach fordern Surfer und Fans der berühmten Welle in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Ende der Sperrung. «Mit diesem offenen Brief bitten wir Sie herzlich, aber nachdrücklich, die Eisbachwelle unverzüglich und wieder dauerhaft für den Surf-Betrieb freizugeben», heißt es in dem Schreiben, das rund 3.600 Menschen unterzeichnet haben. 

«Wir nehmen das Unglück und die laufenden Untersuchungen sehr ernst und sprechen den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aus. Gleichzeitig halten wir eine Sperrung weder für verhältnismäßig noch für zielführend.»

33-Jährige starb nach Surfunfall

Vor einigen Wochen war eine erfahrene Surferin an der Stelle verunglückt und dann im Krankenhaus gestorben. Soweit bisher bekannt, hatten sich die am Knöchel der 33-Jährigen befestigte Sicherheitsleine oder das Brett aus unbekannten Gründen am Grund des Eisbachs verhakt.

«Bei der Suche nach der Unfallursache im Eisbach wurde laut Aussage der Polizei kein größeres Hindernis gefunden, in dem sich womöglich eine Leash hätte verhaken können», heißt es in dem Brief. 

Wer auf der Welle surfe, tue dies auf eigene Gefahr, betonen die Unterzeichner. «Die Stadt war bislang nicht haftbar und wird es auch künftig nicht sein. Dieses Prinzip der Selbstverantwortung hat über Jahrzehnte funktioniert und ist Kern des urbanen Surfspirits, der München weltweit einzigartig macht.»

Die Eisbachwelle sei als «integraler Bestandteil des Selbstbildes» vieler Münchner «vergleichbar mit dem Viktualienmarkt oder dem FC Bayern». «Seit 40 Jahren ist die Eisbachwelle im Englischen Garten ein unverwechselbares Symbol Münchner Lebensart.»

Oberbürgermeister Reiter antwortete direkt - allerdings wohl nicht so, wie die Surfer es sich gewünscht hätten: «Ich habe volles Verständnis dafür, dass die Surferinnen und Surfer möglichst schnell wieder surfen möchten», sagte er. «Ich bitte aber auch um Verständnis dafür, dass ich, bevor die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nicht vollständig abgeschlossen hat, eine solche Entscheidung einfach nicht treffen kann.»

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