Auf Bayerns Straßen soll mehr gebaut werden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat sechs Projekten im Freistaat die Baufreigabe erteilt. Bayern ist bei der aktuellen Freigabewelle damit zumindest in der Zahl der Projekte überdurchschnittlich vertreten - insgesamt sind es bundesweit 23.
Konkret geht es in Bayern um fünf Baumaßnahmen an Bundesstraßen sowie um die Autobahn 3. Die Autobahn soll zwischen Deggendorf und der Anschlussstelle Hengersberg sechsspurig ausgebaut werden. Im Bundesverkehrswegeplan werden die Kosten mit 203 Millionen angegeben - allerdings mit Stand 2014. 2022 ging die Regierung von Niederbayern von genehmigten Kosten von 307 Millionen Euro aus.
Mehrere Umgehungsstraßen
Im Vergleich dazu fallen die fünf Baumaßnahmen an Bundesstraßen deutlich kleiner aus. So soll eine Umgehungsstraße der Bundesstraße 11 um den Regener Ortsteil Schweinhütt auf etwa 2,6 Kilometern Länge entstehen. Im Bundesverkehrswegeplan sind die Kosten dafür mit 10 Millionen angegeben - ebenfalls mit Stand 2014.
Eine Umgehungsstraße der B25 um Dinkelsbühl (Landkreis Ansbach) wird 3,5 Kilometer lang. Im Bundesverkehrswegeplan finden sich mit Stand 2014 Kosten von 11,5 Millionen, das Bauamt Ansbach ging zuletzt aber von mehr als dem Doppelten aus.
Die Ortsumgehung der B 299 um Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) ist mit 4,9 Kilometern etwas länger. Der Bundesverkehrswegeplan nennt - erneut mit Stand 2014 - Kosten von knapp 40 Millionen, das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach gut das doppelte.
Rund um den zu Küps im Landkreis Kronach gehörenden Ortsteil Johannisthal gibt es gleich zwei freigegebene Projekte: Den dritten Bauabschnitt der Verlegung der B303 zwischen Sonnefeld und Johannisthal sowie eine Erweiterung an der B173 zwischen Johannisthal und Kronach.
Bundesweit drei Milliarden zusätzlich
Die Spitzen der Koalition aus CDU, CSU und SPD hatten im Oktober entschieden, dass für den Neubau von Straßen drei Milliarden Euro zusätzlich bereitstehen. Zuvor hatte es Aufregung gegeben, nachdem das Verkehrsministerium von Milliarden-Finanzlöchern für Neu- und Ausbauprojekte bei Autobahnen und Bundesstraßen gesprochen hatte.
Bundesverkehrsminister Schnieder bewertete die Freigabe als «starkes Zeichen für unser Land und vor allem für unser wichtiges Netz der Bundesfernstraßen». Dieses müsse nicht nur erhalten, sondern auch ausgebaut werden. «Alles, was baureif ist, wird gebaut – diesen Beschluss aus dem Koalitionsausschuss können wir durch die zusätzlichen Mittel für die nun vorliegenden Projekte entschlossen und zügig umsetzen.»
Sein bayerischer Kollege Christian Bernreiter (CSU) zeigte sich erfreut: «Endlich können die Bagger rollen!» Es gebe «großen Nachholbedarf bei der Infrastruktur im ganzen Land». Er rechne zudem in der laufenden Legislaturperiode mit den Freigaben «für alle weiteren baureifen Vorhaben».
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