Als Reaktion auf die hohen Unfallzahlen mit Radfahrern will die bayerische Polizei den gesamten Mai über mehr Verkehrskontrollen durchführen. «Dabei sind sowohl uniformierte als auch zivile Radstreifen der bayerischen Polizei im Einsatz», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Sowohl Radfahrer als auch Autofahrer und Lkw-Fahrer stünden dabei im Fokus.
«Wenn sich alle an die Regeln halten, können wir viele schwere Verkehrsunfälle verhindern», betonte Herrmann. An beliebten Radstrecken informiere die Polizei zudem die Verkehrsteilnehmer über sicheres Radfahren und gegenseitige Rücksichtnahme. Bayernweit gebe es inzwischen mehr als 800 Polizistinnen und Polizisten auf Fahrradstreife.
94 getötete Radfahrer
«Die Unfallsituation beim Radverkehr bleibt unser Sorgenkind. Unser Aktionsmonat soll den Menschen die Gefahren beim Radfahren erneut bewusstmachen und einen weiteren Schritt zu mehr Sicherheit leisten», sagte Herrmann. Mit 94 getöteten Radfahrern sei der bereits hohe Wert des Vorjahres (85) nochmals gestiegen. Knapp die Hälfte davon (42) sei mit dem Pedelec unterwegs gewesen, also mit einem elektrischen Fahrrad mit einer Motorunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde.
Vor allem Senioren und E-Bikes in Unfälle verwickelt
Rund jeder fünfte getötete Verkehrsteilnehmer in Bayern war 2024 ein Radfahrer. «Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern ist 2024 mit knapp 19.300 zwar leicht rückläufig, dennoch bereitet mir die gestiegene Zahl der getöteten Radfahrer große Sorgen. Besonders betroffen sind Senioren, die mit 67 von 94 Getöteten über 70 Prozent ausmachen», betonte Herrmann.
Zusätzlich führe die Polizei im gesamten Mai präventive Aktionen, wie die Aktion «#Kopfentscheidung», durch. Herrmann betonte: «Besonders wichtig ist das persönliche Gespräch, um die Botschaften unserer Aktion zu vermitteln. Unser Ziel ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und die Bürgerinnen und Bürger für mehr gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren.»
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