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Gletscher-Resolution fordert klimaneutrales Bayern bis 2040

Die vier verbliebenen Gletscher in Bayern steuern auf ein trauriges Schicksal zu - ein breites Bündnis fordert daher von der Staatsregierung mehr Anstrengungen im Klimaschutz. (Archivbild) / Foto: Angelika Warmuth/dpa
Die vier verbliebenen Gletscher in Bayern steuern auf ein trauriges Schicksal zu - ein breites Bündnis fordert daher von der Staatsregierung mehr Anstrengungen im Klimaschutz. (Archivbild) / Foto: Angelika Warmuth/dpa

In Bayerns Alpen existieren derzeit noch vier Gletscher. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch sie für immer verschwinden. Ein breites Bündnis nimmt deshalb die Staatsregierung in die Pflicht.

Aus Sorge um die Zukunft der Alpen fordert ein Bündnis aus Wissenschaft, Politik, Naturschutz und Sport von der Staatsregierung ein Festhalten am Ziel der Klimaneutralität Bayerns bis 2040. «Das Verschwinden der bayerischen Gletscher ist nicht nur ein Verlust für die Bergwelt und die Natur, die alpine Landschaft und den Tourismus; auch das Alpenvorland ist vom Klimawandel und Veränderungen im Wasserkreislauf betroffen, mit Folgen unter anderem für die Wirtschaft», heißt es in einer Resolution, die das Bündnis auf der Zugspitze vorgestellt hat.

Unterzeichner der Resolution sind die Bayern-SPD, der Bund Naturschutz, die Grünen im Landtag, die Alpenschutzkommission CIPRA Deutschland, der Glaziologe Wilfried Hagg von der Hochschule München, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern, der internationale Bergschutzverein Mountain Wilderness, Thomas Müller (Olympiasieger von 1988 in der Nordischen Kombination), der Verein NaturFreunde Bayern, die ÖDP Bayern und die Umweltorganisation Protect our Winters (POW) Germany. 

Glaziologe Hagg: Mit bestmöglichem Klimaschutz Gletscher retten 

«Bayern hat in diesem Jahrtausend zwei Drittel seiner Gletscherfläche verloren. Es ist bereits heute so warm, dass auch das restliche Eis bald verschwinden wird», sagte Hagg. Bestmöglicher Klimaschutz sei dennoch wichtig, «damit weltweit möglichst viele Gletscher erhalten bleiben und ihre Funktion als Wasserspeicher erfüllen können. Andernfalls drohen vielerorts niedrige Flusspegel und Überflutungen an Küsten.»

Bayerns Klimaziel 2040 steht schon lange auf der Kippe

In Bayern gilt laut Gesetz bisher das Ziel, die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Im vergangenen Winter hatte aber unter anderem auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betont, dass das Ziel ohne eine Rückkehr zur Kernenergie nicht erreichbar sei und daher wie im Bund auch in Bayern das Ziel 2045 gelten solle. Dieser Plan wurde bisher aber nicht gesetzlich verankert. 

Die Resolution fordert von der Regierung mehr Klimaschutzmaßnahmen, wie die Stärkung von natürlichen CO₂-Speichern wie Wäldern und Mooren, mehr Förderung von ÖPNV, Radwegen und E-Ladestellen und den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen. Zudem lehnt die Resolution jegliche Lockerungen beim Schutz der Alpen ab - explizit wird in dem Kontext auch das umstrittene dritte Modernisierungsgesetz erwähnt. Es dürfe keine Erleichterungen für den Bau neuer Skipisten, Speicherbecken, Beschneiungsanlagen und Skilifte geben - vielmehr brauche es eine Stärkung der Umweltverträglichkeitsprüfung als zentrales Instrument des Naturschutzes.

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