Die Bayern-SPD könnte in Kürze wieder eine Doppelspitze bekommen - das jedenfalls schlägt der Landesvorstand für die anstehende Neuwahl auf dem Landesparteitag am 27. und 28. September vor. Das neue Führungsduo sollen demnach die amtierende Landesvorsitzende Ronja Endres und der Münchner Bundestagsabgeordnete Sebastian Roloff bilden. Die beiden seien vom Vorstand per Beschluss nominiert worden, teilte die SPD mit.
Endres ist seit 2021 Vorsitzende des SPD-Landesverbandes. Zunächst war sie dies im Duo mit dem Landtagsabgeordneten Florian von Brunn. Seit dieser nach internen Querelen 2024 erst als Fraktions- und dann auch als Parteichef zurückgetreten war, führte Endes die Bayern-SPD bis auf Weiteres alleine.
Roloff sitzt seit 2021 für die SPD im Bundestag. Seit dieser Legislaturperiode ist er dort wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
«Menschen eine starke Stimme geben»
«Ich kandidiere erneut als Landesvorsitzende, weil ich nicht zusehen kann, wie die Menschen, die Bayern am Laufen halten, von der Politik im Stich gelassen werden», sagte Endres. «Die Krankenschwester, die sich trotz Vollzeit keine Wohnung leisten kann, der Handwerker, dessen Arbeit nicht wertgeschätzt wird, die Rentnerin in Altersarmut oder die Ehrenamtlichen und Familien. Meine Kandidatur ist eine Verpflichtung gegenüber denen, die täglich anpacken oder auf Hilfe angewiesen sind. Die Bayern-SPD muss wieder die Partei sein, die für diese Menschen einsteht und ihnen eine starke Stimme gibt», betonte sie.
Inhaltlich will sich die Partei zudem in Zukunft auch stärker um die Themen Industrie und Arbeitsplätze kümmern. «Schwerpunkt der politischen Arbeit der Bayern-SPD muss gerechtes Wirtschaften, gute Arbeit und konkreter sozialer Ausgleich sein», sagte Roloff deshalb. Er kündigte an: «Ich möchte mithelfen, die Präsenz der SPD in bayerischen Betrieben noch zu verstärken und mit an bayerischen Antworten auf die drängenden Fragen wie klimaneutraler Umbau, sicherer Umgang mit Zukunftstechnologien und möglichst gute Arbeitsbedingungen in einer sich stetig ändernden Arbeitswelt zu finden.»
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