Im Prozess um einen geplanten Axt-Mord an einem wohlhabenden Mann aus der Nähe von München fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft wegen versuchten Mordes für dessen Ex-Ehefrau und einen mutmaßlichen Auftragskiller. Für die Stieftochter des Mannes und deren Partner forderte der Staatsanwalt vor dem Landgericht München II Haftstrafen von siebeneinhalb Jahren beziehungsweise zehn Jahren und drei Monaten. Sie seien nicht direkt an der Ausführung der Tat beteiligt gewesen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Mutter, Tochter und der Freund der Tochter gemeinsam ein Komplott schmiedeten und aus Gier einen Auftragskiller in Bulgarien engagierten, weil das Geld aus einem millionenschweren Lottogewinn nach wenigen Jahren ausgegangen war. Der Mann überlebte die nächtliche Axt-Attacke im heimischen Garten schwer verletzt.
Staatsanwalt sieht «patzig hingehunztes, pauschales Geständnis»
Kurz vor dem Ende der Beweisaufnahme hatte die Angeklagte, inzwischen geschiedene Ehefrau des Opfers gestanden, den Mord an ihrem Mann in Auftrag gegeben zu haben. Auf die Strafforderung wirkte sich dieses aus Sicht der Staatsanwaltschaft «patzig hingehunzte, pauschale Geständnis» aber nicht aus. Er habe «keinen Eindruck von Reue, von Schuldeinsicht» gehabt, sagte der Staatsanwalt.
Die Tochter der Frau hatte vor Gericht bestritten, von dem Tatplan gewusst zu haben und gab an, erst im Nachhinein davon erfahren zu haben. Ähnlich äußerte sich auch ihr Lebensgefährte. Er habe seinen Kumpel zwar aus Bulgarien mit nach München gebracht und ihn am Tatabend auch zum Tatort gefahren. Er will aber nicht gewusst haben, was sein Freund dort vorhatte. Der Freund selbst hatte im Prozess geschwiegen.
Für Dienstag sind die Plädoyers der Verteidiger geplant, am Mittwoch könnte das Urteil in dem Verfahren fallen.
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