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Trocken und heiß: Unterdurchschnittliche Ernte erwartet

Die Hitzewelle ab Ende Juni hat die Erntesaison bereits eingeläutet.  / Foto: Peter Kneffel/dpa
Die Hitzewelle ab Ende Juni hat die Erntesaison bereits eingeläutet. / Foto: Peter Kneffel/dpa

Gelbe Stoppelfelder schon jetzt: Die Getreideernte hat teils früher begonnen - die Trockenheit hat Folgen. Landwirtschaftsministerin und Bauernpräsident machen sich ein Bild von der Lage.

Viel Sonne, wenig Regen - was Ausflügler freut, bereitet den Bauern Sorge. Die Getreideernte wird voraussichtlich geringer ausfallen als sonst. Die Hitzewelle ab Ende Juni habe die Erntesaison bereits eingeläutet, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, bei der traditionellen Erntefahrt mit Landwirtschaftsministerin Michael Kaniber (CSU) im Landkreis Freising. «Auch das Anbaujahr 2025 ist wieder einmal von extremem Wetter geprägt», sagte Felßner. Man gehe von einer regional sehr heterogenen und insgesamt unterdurchschnittlichen Ernte aus.

In Deutschland werde eine Getreideernte von rund 40,1 Millionen Tonnen erwartet, fünf Prozent weniger als im Zehnjahresschnitt, erläuterte Kaniber laut Redemanuskript. «Es war witterungstechnisch wieder ein sehr schwieriges Jahr für unsere Bäuerinnen und Bauern. Der täglich mehrfache Blick auf verschiedene Wetter-Apps – er war häufig enttäuschend: wieder kein Regen.» Jeder extreme Hitze-Tag führe zu 50 bis 100 Kilogramm weniger Ertrag pro Hektar. «Das sind pro Tag circa 2.000 Semmeln, die einfach mal weg sind.»

Frühe Ernte

Man sieht es auf den Feldern: Früher als sonst sind sie in manchen Gegenden abgeerntet. Und wo das Getreide noch steht, blieben die Ähren teils klein. Die Hitze habe das Abreifen beschleunigt, hieß es. Mancherorts und besonders in Franken berichteten Landwirte sogar von einer Notreife. 

Globale Krisen mit regionalen Folgen 

Auch die Lage in der Welt macht den Bauern Sorge. Die Getreidemärkte seien geprägt von den politischen Unsicherheiten in den globalen Handelsströmen. «Ein unberechenbarer US-Präsident, der abwechselnd mit horrenden Zöllen und deren Aufschub droht, eine weiterhin brennende Ukraine und ein neuer Brandherd im Nahen Osten sorgen für Verunsicherung», sagte Hermann Greif, Getreidepräsident des BBV. Hinzu kämen hohe Kosten für Betriebsmittel. 

Neben Themen wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU oder Handelsabkommen wie Mercosur beschäftige die Bauern auf nationaler Ebene unter anderem der Mindestlohn. Die Bauernfamilien erwarteten auf EU-, Bundes- und Landesebene eine Agrarpolitik, die mit praktikablen Lösungen und ohne überzogene Auflagen Perspektiven ermögliche, sagte Felßner. 

Ökolandbau kommt voran

Kaniber verwies auf Fortschritte bei der Öko-Fläche in Bayern, die sich binnen zehn Jahren verdoppelt habe. 22 Prozent der deutschen Ökofläche und 32 Prozent der Ökobetriebe lägen in Bayern. Bis 2030 wolle Bayern 30 Prozent Öko-Landbau haben. Dafür nehme der Freistaat 120 Millionen Euro jährlich in die Hand.

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