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In USA getöteter Botschaftsmitarbeiter in Nürnberg geboren

Der Mann war am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt erschossen worden.  / Foto: Mehmet Eser/ZUMA Press Wire/dpa
Der Mann war am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt erschossen worden. / Foto: Mehmet Eser/ZUMA Press Wire/dpa

Der Schock über die Schüsse auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington ist groß. Eines der Todesopfer hatte einen engen Bezug zu Franken.

Ein getöteter Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington wurde laut dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, in Nürnberg geboren. Nach Angaben des israelischen Generalkonsulats in München wuchs der Mann auch in der Stadt in Franken auf, bevor er nach Israel auswanderte. Er hatte demnach sowohl die deutsche als auch die israelische Staatsbürgerschaft. «Bayern trauert mit der Familie», schrieb Ministerpräsident Markus Söder auf der Plattform X.

Nürnberg blieb Heimat

Die Ortsgruppe Nürnberg-Mittelfranken der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) schrieb auf Facebook, der spätere Botschaftsmitarbeiter sei im Alter von 16 Jahren nach Israel gezogen – «doch Nürnberg blieb für ihn Heimat». Er habe als engagierter Diplomat «mit klarem Kompass und tiefer Menschlichkeit» gegolten, heißt es in dem Beitrag. Er «war einer von uns, ein Nürnberger Bub. Er und seine Freundin wollten sich nächste Woche in Jerusalem verloben.»

Prosor schrieb auf X, der Mitarbeiter sei «nicht nur ein Kollege» gewesen. Er habe ihn auch als seinen Master-Studenten an der Reichman University in Israel kennengelernt: «Aufgeweckt, neugierig, engagiert.»

Botschafter drückt sein Beileid aus 

«Er war ein Christ, ein echter Israel-Liebhaber», schrieb Prosor. Der Mann habe jüdisch-christliche Werte verkörpert, in der israelischen Armee gedient und sein Leben dem Staat Israel gewidmet. Prosor habe den Eltern des Mannes noch am Morgen sein Beileid ausgedrückt. 

Die DIG in Berlin hatte zuvor mitgeteilt, der erschossene Mann sei in Teilen in Bayern aufgewachsen und habe fließend Deutsch gesprochen. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen. 

Der Präsident der DIG, Volker Beck, bezeichnete den erschossenen Botschaftsmitarbeiter als «aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte».

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