In der Isar ist die Wiederansiedlung einer gefährdeten Fischart gelungen: Erneut wurden bei Landau rund 8.000 kleine Streber ausgesetzt, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) mitteilte. Nach einer sehr erfolgreichen Nachzucht der seltenen Donaubarschart (wiss. Zingel streber) in einer Teichanlage in Wielenbach seien die Jungfische ausgewildert worden.
Stark gefährdet
Der Streber ist stark gefährdet. Er kommt den Angaben zufolge in der bayerischen Donau und ihren Zuflüssen nur noch in kleinen Restbeständen vor.
«Dank der gelungenen Renaturierungsmaßnahmen durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut bietet die Isar bei Landau und Ettling wieder gute Bedingungen für den Streber», sagte die LfU-Präsidentin Monika Kratzer. Damit sei die Grundlage für einen stabilen, sich mittelfristig selbst tragenden Bestand gegeben.
An dem Projekt ist auch der Landesfischereiverband Bayern (LFV) beteiligt. Seit 2023 wurden mehr als 34.000 Streber in dem Isarabschnitt ausgebracht. Ende Mai untersuchten Wissenschaftler Wasserproben auf DNA-Spuren des Fisches. Das Ergebnis: Die Wiederansiedlungsmaßnahmen wirken – der Streber sei zurück.
Kleine Fische
Das historische Verbreitungsgebiet in Bayern umfasste neben der bayerischen Donau auch die Mittel- und Unterläufe vieler Donauzuflüsse wie Iller, Isar, Inn, Salzach und Lech. Streber werden selten größer als 20 Zentimeter. Sie lauern meist am Gewässergrund im Strömungsschatten von Steinen auf Beute wie Insektenlarven und Fischbrut. Das Streifenmuster aus mehreren klar voneinander abgegrenzten schwarzen Bändern hilft dem Streber, sich auf dem Gewässergrund zu tarnen. Streber laichen zwischen März und April.
Die Gründe für den Rückgang der Fische sind vielfältig. Besonders der frühere Ausbau der Gewässer für verschiedene Nutzungen führte zu einer tiefgreifenden Veränderung der Lebensräume.
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