Für Lothar Matthäus ist eine angeblich doch wieder mögliche Weiterbeschäftigung von Trainer Thomas Tuchel beim FC Bayern ein bedenkliches Signal. «Nun darüber nachzudenken, ihn doch weiter zu behalten zeigt, welche Unstimmigkeiten es im Verein gibt und welches Chaos dort herrscht. Nach außen gibt der FC Bayern ein sehr fragwürdiges Bild ab», sagte der Fußball-Rekordnationalspieler der «Bild». Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, die Bayern-Bosse würden Tuchel überraschend zu einem Verbleib in München überreden wollen.
Eigentlich hatte der Rekordmeister im Februar die vorzeitige Trennung vom 50-Jährigen zum Ende dieser Saison beschlossen und verkündet. «Auf ihm wurde herumgetrampelt, speziell wie zuletzt von Uli Hoeneß», sagte Matthäus. Der Bayern-Patron hatte Tuchel jüngst vorgeworfen, lieber für viel Geld neue Spieler verpflichten zu wollen, als junge Profis zu entwickeln.
Bei der Suche nach einem Nachfolger erhielten die Münchner jedoch Absagen von Leverkusens Meistermacher Xabi Alonso, Bundestrainer Julian Nagelsmann und Österreichs Teamchef Ralf Rangnick. Gegen eine Verpflichtung von Oliver Glasner sperrte sich angeblich dessen aktueller Club Crystal Palace.
Matthäus: Tuchel hat Verbleib bei Bayern nicht nötig
«Aus Sicht von Thomas Tuchel sage ich: Einen Verbleib bei Bayern hat er nicht nötig. Zumal ich denke, dass der Stachel bei ihm nach wie vor tief sitzt», befand Matthäus. Tuchel habe Optionen, bei anderen europäischen Top-Vereinen zu arbeiten, fügte der 63-Jährige hinzu.
Der Trainer soll aber durchaus bereit sein zum Weitermachen. Auch eine Reihe von Führungsspielern habe sich für Tuchel ausgesprochen, heißt es. Der Coach hatte den Bundesligisten zuletzt bis ins Halbfinale der Champions League geführt.
Möglicher Knackpunkt der Gespräche ist Medien zufolge Tuchels Vertragslaufzeit. Sein aktueller Kontrakt läuft Mitte 2025 aus. Laut Sky fordert Tuchels Management eine Verlängerung des Arbeitspapiers bis mindestens 2026.
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