loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Kripo will weiter Fall von totem Buben aus der Donau klären

Mit einer Gesichtsrekonstruktion des toten Jungen sucht die Polizei den Täter. (Archivbild) / Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Nord/dpa
Mit einer Gesichtsrekonstruktion des toten Jungen sucht die Polizei den Täter. (Archivbild) / Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Nord/dpa

Ein totes Kind, Plastikfolie, ein Pflasterstein: Nach dreieinhalb Jahren sucht die Polizei immer noch nach Antworten. Warum bleibt der Junge aus der Donau namenlos?

Der Fall eines mutmaßlich bei einem Gewaltverbrechen getöteten Jungen beschäftigt die Kripo in Ingolstadt auch nach mehr als dreieinhalb Jahren. «Wir sprechen nicht von einem Cold Case. Weil cold wäre er nur dann, wenn alle Ermittlungsspuren abgearbeitet sind», sagt Polizeisprecher Andreas Aichele. Als «Cold Case» bezeichnen die Ermittler Fälle, die auch nach einer langen Zeit nicht gelöst werden konnten. Oftmals werden solche Fälle dann später aber nochmals aufgerollt.

Der schreckliche Fall des toten Vorschulkindes war im Frühjahr 2022 bekanntgeworden. Ein Kanufahrer hatte damals den in Plastik verpackten Körper des Buben östlich von Ingolstadt aus der Donau gezogen. Das tote Kind war mit einem Pflasterstein im Fluss versenkt worden. Der Leichnam war vermutlich zwischen den Staustufen Ingolstadt und Vohburg ins Wasser geworfen worden und dann wochenlang in der Donau getrieben.

Internationale Ermittlungen mit großem Aufwand

Die Kriminalpolizei betrieb einen großen Aufwand, um den Fall zu klären. Die Beamten suchten den Fluss ab, verteilten Flugblätter, überprüften Vermisstenfälle aus dem In- und Ausland und ließen das wahrscheinliche Gesicht des fünf bis sechs Jahre alten Jungen von einer spezialisierten Gerichtsmedizinerin rekonstruieren.

In der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» wurde der Fall vorgestellt, bundesweit wurde das Bild des Kindes vom Bundeskriminalamt (BKA) auf Werbemonitoren gezeigt. Die Fahndungsplakate wurden in mehrere Sprachen übersetzt, auch Interpol fahndet wegen des Falls «Boy in the Danube» (Der Junge in der Donau).

Es habe das ganze Jahr 2025 weitere Ermittlungen gegeben, einige Spuren seien verfolgt worden, erläutert Aichele. «Zum Schluss war auch in diesem Jahr kein entscheidender Hinweis dabei, der in irgendeiner Form auf die Identität dieses Jungen hindeuten würde.»

«Wir haben viel gearbeitet, aber wenig Ergebnisse», räumt der Polizeisprecher ein. Er betont allerdings, dass sich bei der Kripo weiterhin zwei Leute federführend mit dem Fall beschäftigen. «Wir sind nach wie vor dran.» Aichele verweist auf die besonderen Probleme bei internationalen Ermittlungen. Bei solchen weltweiten Fahndungen gebe es auch viel Bürokratie zu bewältigen, sagt er. Bis man Ergebnisse habe, dauere es dadurch einige Zeit.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten