loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

2024 wurden in Bayern 140 Milliarden Euro Steuern gezahlt

Selbst zahlen Steuern wohl nur die wenigsten Menschen gern - in Summe sind die Einnahmen aber entscheidend für einen funktionierenden Staat. (Symbolbild) / Foto: Silas Stein/dpa
Selbst zahlen Steuern wohl nur die wenigsten Menschen gern - in Summe sind die Einnahmen aber entscheidend für einen funktionierenden Staat. (Symbolbild) / Foto: Silas Stein/dpa

Das Finanzamt hat bei vielen Menschen nicht den besten Ruf. Eigentlich zu Unrecht. Denn die Arbeit der rund 18.000 Beschäftigten im Freistaat kommt nicht nur den Menschen hierzulande zugute.

Jeder Mitarbeiter an Bayerns Finanzämtern hat rechnerisch im vergangenen Jahr rund 7,8 Millionen Euro Steuern eingenommen. In Summe generierten die rund 18.000 Mitarbeiter mehr als 140 Milliarden Euro Steuereinnahmen - davon 3,26 Milliarden Euro durch Steuerfahnder und Betriebsprüfer. 

«Steuergelder sind die Basis dafür, dass unser Staat gut funktioniert. Sie tragen unsere Sozialsysteme, fördern Innovationen und ermöglichen rechtsstaatliches Handeln zum Wohl des Landes und der Bürgerinnen und Bürger», sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) bei der Vorstellung des Jahresberichts 2024 der bayerischen Steuerverwaltung in Nürnberg. 

Konkret flossen durch Betriebsprüfungen rund 2,3 Milliarden Euro in die Staatskasse, 218 Millionen Euro durch die Umsatzsteuerprüfung und 156 Millionen Euro durch die Lohnsteuerprüfung. 528 Millionen Euro gingen auf das die Ermittlungen von Steuerfahndern zurück. Die drei wesentlichen Steuerarten waren mit rund 59 Milliarden Euro die Lohnsteuer, mit rund 38 Milliarden Euro die Umsatzsteuer und mit rund 15 Milliarden Euro die Einkommensteuer. 

Infolge von Vergehen gegen die Steuergesetze seien, so Füracker, rund 18 Millionen Euro Geldbußen und Strafen verhängt worden. Gerichte hätten in Summe zudem 320 Jahre Freiheitsstrafen in 8.357 abgeschlossenen Strafverfahren verhängt.

«Sonderkommission Schwerer Steuerbetrug» ermittelt seit 2013

Um den Druck auf Steuerfahnder zu erhöhen, gibt es in Bayern seit 2013 sogenannte «Sonderkommissionen Schwerer Steuerbetrug» (SKS) an den Steuerfahndungsstellen in München und Nürnberg. Ihre Aufgabe ist es, sich mit besonders schweren Steuerstraftaten zu befassen. Dazu zählten etwa banden- oder gewerbsmäßige Steuerhinterziehung, organisierte Kriminalität und schwere Steuerdelikten im Internethandel, Steuerflucht ins Ausland und Geldwäsche sowie Terrorismusfinanzierung. Seit ihrer Gründung hat die SKS Steuern von rund 2,3 Milliarden Euro eingetrieben.

Nur 57,3 Milliarden Euro verbleiben direkt im Freistaat

Füracker betonte, dass «leider» mit 57,3 Milliarden Euro nur ein Teil des Geldes im Haushalt des Freistaats verbleibe, da es sich zum Großteil um Gemeinschaftsteuern handele, deren Ertrag Bund, Ländern und Kommunen zugutekomme. Dennoch belegten die Zahlen «eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des Freistaats und auch der Steuerverwaltung». Die erzielten Einnahmen durch Steuerfahndung und Betriebsprüfungen nannte er ein «beeindruckendes Mehrergebnis». Bayern nehme hier im Bundesvergleich nicht nur eine Spitzenposition ein, sondern setze auch hohe Maßstäbe.

Die Steuerverwaltung sei längst eine der digitalsten Verwaltungen im Land und baue ihre Kompetenzen und Angebote weiter aus, sagte Füracker. So sei die Steuersoftware Elster ist mit mehr als 22 Millionen aktiven Benutzerkonten die erfolgreichste eGovernment-Anwendung Deutschlands. «Über 83 Prozent der Einkommensteuererklärungen wurden 2024 in Bayern per Elster abgegeben – bei Privatpersonen mit Steuerberatungen liegt die Rate sogar bei 98 Prozent.»

Steuerverwaltung steht vor vielen Herausforderungen

In Bayern gibt es 76 Finanzämter und 24 Außenstellen. Zu den größten Herausforderungen der Steuerverwaltung gehören neben steigenden Fallzahlen, einem zunehmend komplexer werdenden Steuerrecht und der Gewinnung von Nachwuchskräften nach Angaben des Finanzministeriums auch der Ausbau digitaler Serviceangebote, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die Modernisierung der Strukturen, um den Steuerprozess zu vereinfachen und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. «Unser Ziel ist es, noch bürgerfreundlicher, schneller und effizienter zu werden», sagte Füracker.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Tags:
  • Teilen: