Kurz vor dem Start eines Mordprozesses vor dem Landgericht Amberg ist der Angeklagte tot in einer Justizvollzugsanstalt aufgefunden worden. Der Mann habe mutmaßlich Suizid begangen, sagte ein Justizsprecher. Das Verfahren gegen den 56-Jährigen hätte um 9 Uhr beginnen sollen und ist nun abgesetzt worden.
Die Staatsanwaltschaft Amberg habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher. Nähere Informationen zu den Umständen lagen zunächst nicht vor. Beamte hätten den Toten um 07.12 Uhr entdeckt - knapp zwei Stunden vor Prozessbeginn. Der Mann war in der Justizvollzugsanstalt Amberg untergebracht.
Die Staatsanwaltschaft warf dem 56-Jährigen vor, im Mai 2024 seine 19 Jahre alte Ex-Freundin ermordet zu haben. Die Ermittler sahen die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe als gegeben an.
Gespräch über endgültiges Beziehungs-Aus
Die junge Frau soll dem Mann kurz vor der Tat in dessen Wohnhaus im Landkreis Schwandorf die endgültige Trennung verkündet haben. Die beiden waren den Erkenntnissen nach etwa zwei Jahre lang ein Paar gewesen. Für die neue Beziehung hatte sich der Mann von seiner Ehefrau getrennt.
Am 3. Mai 2024 hatte die Frau demnach in Bad Kissingen ihre dreijährige Ausbildung zur Bestatterin abgeschlossen und war danach für ein Gespräch zu dem Mann gefahren. Als sie das Haus wieder verlassen wollte, soll ihr Ex-Partner sie getötet haben.
Leiche in Tiefgarage
Die Leiche der 19-Jährigen wurde einen Tag später im Kofferraum eines Autos in einer Baumarkt-Tiefgarage in Regensburg entdeckt. Der Fund sorgte damals für Schlagzeilen. Passanten hatten eine eingeschlagene Scheibe an dem Wagen bemerkt und die Polizei gerufen. Beamte entdeckten dann die Tote.
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