Die drei Opfer eines mutmaßlichen Tötungsdelikts im niederbayerischen Zwiesel starben laut Ermittlern wohl schon lange vor dem Fund der Leichen. Eine 26-Jährige sei nach ersten Ergebnissen zur Untersuchung der Leichen schon Ende Juni in dem Mehrfamilienhaus getötet worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Sie war am 10. Juli als vermisst gemeldet worden.
Die beiden anderen Opfer, ein 56-Jähriger und dessen 22 Jahre alte Lebensgefährtin, wurden demnach «wohl Mitte Juli» dort umgebracht. Die 22-Jährige sei am 21. Juli als vermisst gemeldet worden. Kurz zuvor hatten Polizisten in Österreich den mutmaßlichen Täter, einen 37 Jahre alten Slowaken, alkoholisiert und desorientiert aufgegriffen.
Er habe die Tat eingeräumt - eine erste Absuche des Hauses habe aber nicht zu den Leichen geführt. Erst nach der Vermisstenmeldung zur 22-Jährigen sei die nicht zugängliche Wohnung gewaltsam geöffnet und dort die erste Leiche, die des 56-Jährigen, entdeckt worden.
Leichenteile in Gebüsch am Stadtrand gefunden
Die Leichen der beiden Frauen waren laut den Ermittlern in der Wohnung versteckt. Bei einer der beiden Leichen seien Körperteile abgetrennt worden. Manche davon hätten Ermittler in einem Gebüsch am Stadtrand von Zwiesel gefunden, wo sie mutmaßlich abgelegt worden waren.
Wie genau der Mann die drei Opfer getötet haben könnte, blieb zunächst unklar. An den Leichen seien bei der Untersuchung aber unter anderem Schnittverletzungen und Spuren von stumpfer Gewalt gefunden worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Mutmaßlicher Täter war schon polizeibekannt
Der mutmaßliche Täter sitzt laut den Ermittlern nach wie vor in Österreich in einer Justizanstalt. Bei einer Vernehmung in Österreich habe er die Tötung des Mannes und der zwei Frauen eingeräumt und dabei auch mögliches Täterwissen offenbart, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Der 37-Jährige war demnach vor der Tat mehrfach strafrechtlich aufgefallen - unter anderem wegen Betäubungsmitteldelikten und Körperverletzung. Schwere Gewalttaten seien aber nicht darunter gewesen, teilten die Ermittler mit. Das vermüllte Mehrfamilienhaus war vor Ort wegen alkoholbedingter Streitigkeiten und Polizeieinsätzen als «Problemhaus» bekannt.
Wann der mutmaßliche Täter nach Deutschland ausgeliefert werden könnte, blieb zunächst weiter unklar. Die Ermittlungen wegen des Tötungsdelikts gehen unterdessen weiter. Weitere Details wollten Polizei und Staatsanwaltschaft unter Verweis auf das laufende Verfahren vorerst nicht nennen.
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