In Bayern leben immer mehr Menschen alleine. Laut Mikrozensus 2024 gab es im Freistaat 2,7 Millionen Haushalte mit nur einem Bewohner; ihr Anteil nahm an der Zahl der Gesamthaushalte seit 1961 von 21 auf 41 Prozent zu, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Die Zahl der Haushalte im Freistaat sei seit dem Jahr 1961 von 3,2 auf 6,5 Millionen gestiegen.
In der jüngeren Altersgruppe von 25 bis 30 Jahren leben den Zahlen nach deutlich mehr Männer alleine. Im Alter dagegen wohnen häufig Frauen allein: Im höheren Alter von 75 Jahren oder älter seien drei Viertel der Einpersonenhaushalte weiblich, hieß es weiter. Das Landesamt begründet das unter anderem mit der höheren Lebenserwartung von Frauen.
Große Haushalte immer seltener
Die gestiegene Zahl an Haushalten trifft im Freistaat auf eine Knappheit an Wohnraum, gerade in Ballungsräumen und Städten. Zuletzt wurden zwar in Bayern im ersten Quartal 2025 nach mehreren Rückgängen wieder mehr neue Wohnungen genehmigt. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen hatte aber Anfang Mai deutlich gemacht: Der Anstieg wirke zunächst positiv, allerdings habe die Trendwende bisher vor allem den Einfamilienhausbau erfasst. In kreisfreien Städten und besonders in Großstädten seien die Genehmigungen gesunken.
Vor etwa einem Jahr hatte auch die Landesbausparkasse Süd für die kommenden Jahre einen anhaltenden Wohnungsmangel in Bayern prognostiziert.
Nach Zahlen des Landesamts werden große Haushalte mit drei oder mehr Menschen immer seltener. 1961 lebten in 53 Prozent der Haushalte mindestens drei Menschen, nun sind es nur noch 26 Prozent.
Durchschnittlich leben in einem bayerischen Haushalt zwei Menschen, dieser Wert ist seit 2015 unverändert.
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