Bayerns exportabhängige Industrie leidet unter der Wirtschaftspolitik der USA und Chinas. In den ersten neun Monaten des Jahres sind die Ausfuhren in die beiden größten Volkswirtschaften der Welt stark gesunken, wie aus neuen Daten des Statistischen Landesamts hervorgeht. Die Ausfuhren in die USA schrumpften um 6,6 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro, die nach China sogar um 16 Prozent auf 11,4 Milliarden.
National orientierte Politik macht Industrie das Leben schwer
Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch der chinesische Staatschef Xi Jinping wollen Importe reduzieren, um die eigene Industrie zu stärken. Während US-Präsident Donald Trump dies durch Zölle erreichen will, hatte die chinesische Führung schon im vergangenen Jahrzehnt unter dem Motto «Made in China 2025» ein langfristig angelegtes Programm der nationalen Stärkung verkündet, das chinesische Unternehmen stützte und subventionierte.
Unternehmen reagieren mit mehr Exporten in die restliche Welt
Die Wirkung der Trump-Zölle ist vor allem an den Zahlen des Monats Oktober deutlich abzulesen: Verglichen mit dem Oktober 2024 gingen die Exporte in die USA um knapp zehn Prozent zurück. «Die neuen wirtschaftlichen Realitäten, ausgelöst durch die US-Zollpolitik, sind immer mehr erkennbar», kommentierte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft.
Die bayerische Industrie konnte ihre Einbußen in China und den USA größtenteils durch vermehrte Ausfuhren in andere Weltregionen ausgleichen, vor allem innerhalb der EU: Im Saldo sanken die weltweiten Exporte der bayerischen Unternehmen in den ersten drei Quartalen laut Landesamt nur um vergleichsweise geringfügige 0,3 Prozent auf knapp 189,2 Milliarden Euro.
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