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Schafrisse und Spuren im Schnee: Bär in Tirol vermutet

Ein Braunbär klettert im Gehege im Wildpark Poing auf einem Baum. Die angebliche Sichtung eines freilebenden Bären im Allgäu konnte nicht bestätigt werden. (Symbolbild) / Foto: Lino Mirgeler/dpa
Ein Braunbär klettert im Gehege im Wildpark Poing auf einem Baum. Die angebliche Sichtung eines freilebenden Bären im Allgäu konnte nicht bestätigt werden. (Symbolbild) / Foto: Lino Mirgeler/dpa

Einmal mehr scheint ein Bär im österreichischen Ötztal nicht allzu weit von der bayerischen Grenze unterwegs zu sein. Darauf lassen gerissene Tiere und Spuren schließen.

In einem Almgebiet bei der Gemeinde Umhausen in Tirol, rund 60 Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt, sind Bärenspuren im Schnee entdeckt worden. Außerdem wurden zwei tote Schafe sowie zwei tote Lämmer gefunden, wie das Land Tirol mitteilte. Es bestehe der Verdacht, dass die Tiere von einem Bären gerissen wurden. Mehrere Medien hatten darüber berichtet. 

Tatzenabdrücke, Fotos, geplünderte Bienenstöcke

Bereits in der vergangenen Woche sei gut zehn Kilometer nördlich im Gemeindegebiet von Sautens ein Bär von einer Wildkamera fotografiert worden. Zudem ging bei den Behörden eine Meldung über beschädigte Bienenstöcke im Gemeindegebiet des wiederum ein paar Kilometer nördlich gelegenen Roppen ein. Auch hier vermuten die Behörden, dass ein Bär auf Honigsuche war. 

Genuntersuchung soll Klarheit schaffen 

Von den gerissenen Schafen seien Proben zur genetischen Untersuchung an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie in Wien geschickt worden. Bis Laborergebnisse vorlägen, könne es aber noch eine Weile dauern, sagte eine Sprecherin. 

Grundsätzlich gebe es in Tirol keinen Anlass, von einer erhöhten Gefahr für die Bevölkerung auszugehen. Es gebe keine Hinweise auf ein auffälliges Verhalten eines Bären. Das Land verwies dennoch für den Fall einer Begegnung mit einem Bären auf seine Website mit Verhaltenstipps.

Einwanderer aus dem Trentino

Bären wandern meist aus dem italienischen Trentino nach Norden. Berühmt wurde der Braunbär Bruno, der sich 2006 in Bayern gefährlich nah an Siedlungen wagte und schließlich abgeschossen wurde. 

Im Trentino hatte man um das Jahr 2000 mit der Wiederansiedlung von Bären begonnen. Seither wuchs die Population schneller als erwartet auf rund 100 Tiere. Immer öfter gibt es in der bei Touristen beliebten Region gefährliche Zusammentreffen. Trauriger Höhepunkt war eine tödliche Attacke auf einen 26-jährigen Jogger im Frühjahr 2023.

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