Die Stadt Nürnberg vermutet eine giftige Substanz als Grund für das Fischsterben im Langwassersee. Man gehe davon aus, dass eine noch unbekannte Flüssigkeit über einen Schacht in den Langwassergraben und das Regenrückhaltebecken Langwasser gelangte, teilte die Stadt mit.
Der Stadtteil Langwasser im Südosten Nürnbergs wird den Angaben zufolge im sogenannten Trennsystem entwässert. Dabei werden Schmutzwasser und Regenwasser in getrennte Kanalsysteme abgeleitet. Das Regenwasser gelangt in natürliche Gewässer, um es ortsnah wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen.
Eine Sprecherin des Referats für Umwelt und Gesundheit sagte, es sei noch komplett offen, ob die giftige Substanz absichtlich oder unabsichtlich ins Wasser gelangt sei. Die Tests nun seien recht umfangreich, weil es keine Anhaltspunkte gebe, um welche Substanz es sich handeln könne. Die Fische seien überwiegend im Langwassergraben, der zum See führt, und im Regenrückhaltebecken verendet. Man habe stoppen können, dass das Wasser aus dem Graben weiter in den Langwassersee fließt.
Etwa 300 Fische kamen zu Tode
Insgesamt seien etwa 300 Fische zu Tode gekommen, teilte die Stadt Nürnberg weiter mit. Darunter seien etwa 40 Tiere größerer Arten wie Hechte, Zander, Schleie und Weißfische. Aus Sicherheitsgründen wurden Gefahrenhinweise rund um den See aufgehängt. «Die Stadt Nürnberg rät aktuell davon ab, in den Langwassersee zu gehen oder beispielsweise Hunde dort baden zu lassen», hieß es.
Am Samstagnachmittag hatten Passanten eine unregelmäßige Schaumbildung auf etwa einem Drittel des Sees beobachtet und in Sorge um die Fische die Einsatzkräfte verständigt. Als immer mehr kleine Fische verendeten, wurden auch ein Vertreter des Wasserwirtschaftsamts informiert und Experten der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg hinzugezogen. Nach Angaben der Stadt errichteten Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwirtschaftsamt, Servicebetrieb öffentlicher Raum, Stadtentwässerung und Umweltanalytik einen Notverschluss.
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