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Streit um Münchner Olympia-Bewerbung entbrannt

Das Dach des Olympiastadions von 1972 ist für München zum Wahrzeichen geworden - über eine neue Bewerbung für Sommerspiele gibt es ein heftiges Für und Wider (Archivbild).  / Foto: Peter Kneffel/dpa
Das Dach des Olympiastadions von 1972 ist für München zum Wahrzeichen geworden - über eine neue Bewerbung für Sommerspiele gibt es ein heftiges Für und Wider (Archivbild). / Foto: Peter Kneffel/dpa

Erst stellen die Gegner ihre Argumente vor, dann kontert der Innenminister: München diskutiert wieder über Olympia.

In Bayerns Landeshauptstadt München ist der Streit um das Für und Wider einer möglichen Olympia-Bewerbung für die Jahre 2036, 2040 oder 2044 voll entbrannt. Nachdem sich mit dem Bündnis «NOlympia» die Gegner einer Bewerbung um die Austragung der Sommerspiele positioniert hatten, meldete sich nun Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu Wort. Am 26. Oktober soll es zu einem Bürgerentscheid kommen. 

Herrmann sieht in Olympischen Spielen «eine riesige Chance für München und Bayern». «Wir haben es in 1972 in München genauso erlebt wie zuletzt 2024 in Paris: Mit Olympia kommen Impulse für Forschung, Innovation, Technologie und die Konjunktur. Olympia schafft Arbeitsplätze, belebt den Tourismus, fördert die Gastronomie, Start-ups und Mittelstand. Und das Wichtigste: Die Investitionen bleiben uns – in Form moderner Infrastruktur und internationaler Sichtbarkeit.» 

Zuvor hatten die Gegner erklärt, die vorgelegten Konzepte zur Nachhaltigkeit seien nicht stichhaltig. Sie befürchten starke Preisanstiege, vor allem für Wohnraum, nach Ablauf der Spiele. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sichere sich die Gewinne - noch dazu steuerfrei -, auf möglichen Verlusten bleibe die Allgemeinheiten sitzen, argumentierte Landtagsvize-Präsident Ludwig Hartmann (Grüne), einer der Protagonisten der Olympia-Gegner. Die Pro-Argumente seien rein emotional. 

Allerdings hatten sich die bayerische Staatsregierung um Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sowie eine breite Mehrheit im Münchner Stadtrat positiv zu einer Bewerbung positioniert. Aus Deutschland haben ferner die Städte Hamburg und Berlin sowie die Region Rhein-Ruhr ihren Hut in den Ring geworfen. 

«Die Spiele in Paris waren ein großer Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit und Kostentransparenz. Und München kann es noch besser, weil hier mehr als 90 Prozent der Sportstätten vorhanden sind und tagtäglich auch genutzt werden», sagte Innenminister Herrmann. Nicht nur der Sport, einschließlich des Behindertensports könnten von Olympia profitieren. «Ich erwarte mir auch einen deutlichen infrastrukturellen Entwicklungsschub in München und der Region, zum Beispiel beim Wohnungsbau und beim öffentlichen Nahverkehr.» 

Herrmann setzt sich auch dafür ein, Olympia nicht autokratisch regierten Ländern zu überlassen. «Wir sollten es stattdessen mitgestalten – mit unseren demokratischen Werten und Standards. Es ist eine Riesenchance, vor allem für unsere Kinder und Kindeskinder.»

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