Etliche Leistungsträger ziehen lassen? Die letzten drei Testspiele verloren? Im Kader noch ein paar offene Stellen? Eigentlich wirken die Voraussetzungen beim 1. FC Nürnberg kurz vor dem Saisonstart nicht optimal. Coach Miroslav Klose ist aber erfahren genug, um vor dem Anpfiff des ersten Pflichtspiels zu wissen: Die Vorbereitung «kann man eigentlich in die Tonne kloppen», wie der ehemalige Weltklasse-Stürmer betonte.
Und so sei die Stimmung in Franken vor dem Auftakt in die 2. Fußball-Bundesliga am Samstag (13.00 Uhr/Sky) bei der SV Elversberg sehr gut. 20.000 Dauerkarten fanden bereits Abnehmer, die rund 1.500 Gästekarten für das Elversberg-Spiel waren flugs vergriffen. «Das ist fantastisch», meinte Klose. «Die Tendenz ist sehr positiv, alle freuen sich auf die Saison. Jetzt liegt es an der Mannschaft, das zu bestätigen. Wir freuen uns darauf.»
Vorbereitung verpatzt? Klose: «Jetzt zählt es»
Die drei Niederlagen in den jüngsten Freundschaftspartien gegen Schweinfurt, Bielefeld und Mönchengladbach scheinen die Euphorie nicht sonderlich zu trüben. «Wir wissen, dass wir keine so gute Vorbereitung gespielt haben. Aber jetzt zählt es», sagte Klose.
Nach dem Gastspiel bei den Elversbergern, die im Anschluss an den erst in der Relegation verpassten Aufstieg einige wichtige Spieler und den Trainer ziehen lassen mussten, empfängt der «Club» den SV Darmstadt, ehe es im DFB-Pokal nach Illertissen geht. Das sind drei Partien, bei denen sich der FCN Erfolge ausrechnet und die einen Fingerzeit geben könnten für 2025/26.
Kein Jammern wegen der wichtigen Abgänge
Dass einige Top-Profis wie Jens Castrop, Stefanos Tzimas oder Janis Antiste künftig nicht mehr in Nürnberg spielen, dürfe keine Ausrede sein. «Es gilt, nicht zu jammern, wer uns verlassen hat, welche gestandenen Spieler», mahnte Klose, «sondern jetzt müssen alle fokussiert sein».
Darüber hinaus bleibe der FCN auf dem Transfermarkt noch aufmerksam, um Verstärkungen zu finden. «Wir wissen, dass wir noch ein bisschen Zeit haben, dass das Fenster noch nicht zu ist», beschwichtigte der Coach. Ein Saisonziel gibt er nicht aus. «Stand jetzt mache ich mir keine Gedanken über irgendwelche Tabellenplätze. Wir sind mit der Mannschaft noch nicht da, wo wir hin wollen, das weiß ich.»
Knoche bleibt Kapitän
Immerhin eine Gewissheit gibt es zum Ende des Sommertrainings: Nürnberg geht erneut mit Robin Knoche als Kapitän in die Saison. Klose bestätigte, dass der Innenverteidiger weiterhin die Binde bei den Franken tragen wird. Als neuer Stellvertreter ist Abwehrkollege Fabio Gruber auserkoren.
Knoche war im vorigen Jahr zum «Club» gekommen und dann direkt als Kapitän bestimmt worden. Der 33-Jährige ist einer der erfahrensten Spieler bei den Franken.
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