Mit hängenden Köpfen und enttäuschten Gesichtern verließen die Akteure der SpVgg Greuther Fürth in eisiger Kälte das Spielfeld. Beim 2:4 (1:1) in Darmstadt sorgte eine verspielte Führung und die achte Saisonniederlage in der 2. Fußball-Bundesliga für Frust. «Wenn du punkten willst, darfst du keine vier Tore kriegen», stellte Coach Thomas Kleine fest.
Für die Franken sieht es immer düsterer aus, nur drei Punkte trennt das «Kleeblatt»-Team vom Relegationsplatz. Nach 13 Spieltagen stehen bereits 34 Gegentore zu Buche - das gab es in der 2. Liga zuletzt in der Saison 1994/95 beim FSV Frankfurt, der zu diesem Zeitpunkt 39 Gegentore kassiert hatte. Dass Fürth gleich viele Tore geschossen hat wie Tabellenführer Paderborn (20) und sogar mehr als die zweitplatzierten Schalker (16), das hilft so natürlich wenig.
Futkeus Doppelpack verhalf nicht zum Sieg
Dabei hatte der Abend am Darmstädter Böllenfalltor nicht schlecht begonnen. Stürmer Noah Futkeu schnürte für die Fürther einen Doppelpack. Für ihn war das aber kein Trost: «Ich sage mal so, wenn wir hier 1:0 gewinnen und ich habe kein Tor, dann bin ich glücklicher, als wenn ich zwei Tore gemacht habe und wir verloren haben», sagte Futkeu am Mikrofon von Sky.
Man habe es Darmstadt zu leicht gemacht, insbesondere mit den beiden Standards, die zum Ausgleich und schließlich zur erneuten Führung der Hessen führten. «Am Ende sind wir eine Mannschaft, müssen alles zusammen machen», sagte Futkeu. «Die Verteidigung fängt ja schon vorne an. Und im Großen und Ganzen reicht es leider sehr oft nicht.» Dem pflichtet die Statistik bei: Aus den letzten acht Pflichtspielen sprang für die Franken nur ein Sieg heraus.
Schlieck mit Profidebüt
«Wir haben Standards angesprochen vor dem Spiel und ich glaube, das ist im Endeffekt, was uns killt», stellte auch Torhüter Timo Schlieck fest. Der von RB Leipzig ausgeliehene 19-Jährige feierte gegen Darmstadt nach langwieriger Verletzung sein Profidebüt - wenn auch nicht mit dem gewünschten Ausgang.
Schlieck blieb trotzdem zuversichtlich, was einen erneuten Einsatz als Fürther Nummer eins angeht: «Ich gehe natürlich immer davon aus, dass ich spiele, weil ich den Anspruch habe, zu spielen. Am Ende stellt der Trainer auf, aber ich versuche natürlich, mein Bestes zu geben, jede Woche auf dem Feld zu stehen.»
Kleine moniert «klares Abseitstor»
Viel Diskussion gab es um den 2:2-Ausgleich der Lilien. Nach einer Ecke stand Fraser Hornby bei seiner Vorlage im Abseits. Der Videoassistent meldete sich zwar und prüfte mehrere Szenen - der Treffer zählte trotzdem. «Das ist dann schon eine spielentscheidende Szene», stellte Kleine zu dem «klaren Abseitstor» fest. Der Schiedsrichter habe sich im Nachhinein für die Fehlentscheidung bei ihm entschuldigt. «Wir haben das jetzt in Ruhe geklärt, hilft uns in dem Moment aber auch nicht weiter.»
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