In Bayern rückt schon seit einiger Zeit ein Thema immer stärker in den Fokus: Häuser und Wohnungen gelangen vermehrt in die Hände der nächsten Generation.
Viele Eigentümer:innen erreichen gerade ein Alter, in dem Nachlassfragen konkret werden. Immobilien, die jahrzehntelang in Familienbesitz waren, wechseln ihre Besitzer:innen. Diese Entwicklung zeigt sich in Städte ebenso wie in ländlichen Regionen − und wirkt sich spürbar auf den Markt aus.
In Lagen, in denen früher nur gelegentlich ein Objekt frei wurde, tauchen heute immer mehr Nachlassimmobilien im Angebot auf. Dies erzeugt Bewegung, aber auch Unsicherheit, weil die Entscheidungen rund um Erbe, Nutzung und Verkauf immer komplexer werden.
Geerbte Häuser sind oft sanierungsbedürftig
Ein großer Teil des bayerischen Immobilienbestands stammt aus der Zeit zwischen 1950 und 1980.
Viele dieser Gebäude sind noch solide, sie benötigen jedoch eine Aktualisierung. Ihre Heizungssysteme, Dämmstandard oder Raumzuschnitt entsprechen häufig nicht den modernen Wohnvorstellungen.
Menschen, die erben, stehen damit vor der Wahl: behalten, vermieten, verkaufen oder sanieren? Jede Option zieht spezifische Folgen nach sich. Manche Immobilien bleiben in der Familie, andere werden neu am Markt platziert. Damit entstehen für die Käuferschaft Chancen, die vor wenigen Jahren noch selten waren. In diesem Zusammenhang hilft vor allem lokale Marktkenntnis, insbesonders, wenn es um eine realistische Preisfindung geht. Ein regionaler Immobilienmakler verfügt über umfassende Einsicht in die typischen Verkaufspreise nach Lage, Bausubstanz und Nachfrage.
Solche Einschätzungen sind überaus wertvoll, wenn die eigene Erfahrung fehlt. Gerade in Erbsituationen sind schließlich klare Fakten nötig, um emotionale Bindung und wirtschaftlichen Blick gut auszubalancieren.
Erben bedeutet Entscheidungen treffen
Jedes geerbte Objekt bringt gewisse Aufgaben mit sich. Neben finanziellen Überlegungen geht es häufig um persönliche Erinnerungen. Familienhäuser tragen persönliche Geschichten in sich. Fotografien hängen noch an den Wänden und in dem Garten wurde vielleicht schon als Kind gespielt.
Gleichzeitig steht ein neues Kapitel an. Nicht jede Immobilie passt zu den eigenen Lebensplänen der Erbenden. Arbeitsplatz, Wohnort, familiäre Situation: All das fließt in die Entscheidungsfindung ein. Verkaufen ist eine Möglichkeit, Vermieten eine andere und Sanieren eine dritte.
Um die richtige Lösung zu finden, muss klar kommuniziert und fachlich geplant werden. Viele Häuser bieten durchaus Potential, wenn sie modernisiert werden. Neue Fenster, zeitgemäße Heiztechnik und Veränderungen im Grundriss: Solche Maßnahmen erhöhen die Wohnqualität und erweitern die Nutzbarkeit der Immobilie.
Allerdings lässt sich nicht jedes Haus wirtschaftlich aufwerten. Die Einschätzung hängt immer von Baujahr, Zustand und Lage ab. Vor allem dort, wo die Nachfrage konstant hoch ist, finden sanierte Objekte jedoch in der Regel schnell neue Besitzer:innen. In Regionen mit weniger Zuzug muss dagegen ein längerer Prozess in Kauf genommen werden.
Auswirkungen auf das städtebauliche Bild
Gelangen immer mehr geerbte Immobilien auf den Markt, verändert sich Straßenzug um Straßenzug. Manche Häuser werden nur modernisiert und aufgewertet, andere bekommen neue Eigentümer:innen, die dann wiederum ganz andere Wohnkonzepte einbringen.
Die Städte und Gemeinden reagieren je nach Region unterschiedlich. Einige Kommunen fördern verstärkt Sanierungsvorhaben und vereinfachen die entsprechenden Genehmigungen. Das Ziel lautet häufig, den Bestand zu sichern, Leerstand zu vermeiden und den Wohnraum zukunftsfähig zu machen.
In vielen Orten bleibt die Nachfrage stabil, besonders dort, wo Arbeitsplätze, eine gute Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität zusammenkommen. Der Generationswechsel eröffnet vor allem vielversprechende Chancen für junge Familien, die zuvor keinen Zugang zu Eigentum hatten.
Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich Angebot und Nachfrage mittel- und langfristig ausbalancieren. Klar ist: Nachlassimmobilien sind heute ein fester Bestandteil des Marktes der Region.