Der Film «September 5» ist in München mit dem Friedenspreis des deutschen Films «Die Brücke» ausgezeichnet worden. Es sei «ein Film, der zum Nachdenken praktisch zwingt», sagte Laudator Guido Schlosser, der als Polizist beim Attentat auf die israelische Olympiamannschaft bei den bis dahin so fröhlichen Spielen in München 1972 im Einsatz war. Die «Schuld, den Geiseln damals nicht helfen zu können», sagte Schlosser - «diese Schuld quält mich bis heute».
Das, was damals geschah, «hat sich in meinem Herzen unauslöschlich eingebrannt», sagte Schlosser - und die Geschichte «eine Brücke von damals in die Gegenwart» die helfen könne, «die Mechanismen zu verstehen, die damals gegriffen haben».
Regisseur und Drehbuchautor Tim Fehlbaum zeigte sich gerührt. Die Auszeichnung in der Kategorie National erfülle ihn «mit tiefer Demut» und «mit tiefem Stolz» - vor allem, weil sie ihm von Schlosser überreicht worden sei und weil die Preisverleihung in München stattfand: «Hier spielt der Film, hier haben wir den Film gedreht.»
Ausgezeichnet wurde auch «Die Saat des heiligen Feigenbaums» über die gescheiterten Revolutionsbewegungen im Iran von Regisseur Mohammad Rasoulof. Er bekam den Preis in der Kategorie International. Sein Cutter Andrew Bird nahm den Preis stellvertretend entgegen - und er nahm Bezug auf die aktuelle Eskalation zwischen Israel und dem Iran: «Auch die Leute, die für eine neue Gesellschaft kämpfen, werden unter diesen Bomben kein leichteres Leben haben als vorher», sagte er.
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