Wechsel an der Spitze des wichtigsten Gremiums der Bayreuther Festspiele: Der Verwaltungsrat bekommt eine neue Vorsitzende. Angelika Kaus aus dem bayerischen Kunstministerium wird Georg von Waldenfels ablösen, der das Amt jahrelang innehatte.
Das geht aus einem internen Schreiben an die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin teilt von Waldenfels selbst den Wechsel mit, der demnach am Montag erfolgt war. Er werde Kaus' Stellvertreter.
«Ihre Wahl entspricht der neuen Satzung der Bayreuther Festspiele GmbH», schreibt von Waldenfels, der Vorsitzender der «Freunde», des Fördervereins der Bayreuther Festspiele, ist.
Vorangegangen war eine Umstrukturierung der Festspiele-GmbH. Bislang war der Förderverein gleichberechtigter Gesellschafter mit Bund und Freistaat. Weil er nicht mehr so viel zahlen konnte, musste er Gesellschafteranteile abgeben.
Zwischen von Waldenfels' «Freunden» und Festspiel-Chefin Katharina Wagner hatte es in der Vergangenheit immer wieder geknirscht - zuletzt, als der Förderverein ihr öffentlich mehr Geld für das Jubiläumsprogramm 2026 anbot, dies aber an Konditionen und Wünsche knüpfte.
«Wagner for Starters»
Wie von Waldenfels in seinem Brief an die Mitglieder der Gesellschaft mitteilt, wird es nun doch einen Sonderzuschuss für das von Wagner bereits geplante Programm geben - darunter «Wagner for Starters», ein Kartenkontingent zu Preisen von 50 Euro für junge Leute.
Auch den neuen internationalen Gesangswettbewerb für Wagner-Stimmen, der im August in Bayreuth ausgetragen werden soll, unterstützen die Freunde demnach finanziell.
Die Bayreuther Festspiele werden im kommenden Jahr 150 Jahre alt. Das Jubiläum soll unter anderem mit einer KI-generierten «Ring»-Inszenierung und der Aufführung der eigentlich nicht zum Bayreuther Repertoire gehörenden Richard-Wagner-Oper «Rienzi» gefeiert werden.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten