Der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg verurteilt nach der Tötung gesunder Paviane aus Platzmangel Anfeindungen gegen die Beteiligten. «Die derzeitige Eskalation bei diesem Thema ist grenzüberschreitend und in keiner Hinsicht akzeptabel», teilte der Unterstützerverein mit. «Wir stehen solidarisch hinter der Tiergartenleitung und allen Mitarbeitenden und verurteilen jede Art von öffentlicher Diffamierung und Anfeindung bis hin zu Morddrohungen.»
Man wünsche sich einen offenen Diskurs und habe auch Verständnis für anderslautende Meinungen in diesem ethischen Dilemma, betonte der Vorstand des Vereins. «Wir verstehen, dass das Töten gesunder Tiere Unverständnis und starke Emotionen auslöst.» Jedoch: «Menschen mit dem Tod zu bedrohen, um angeblich Tiere schützen zu wollen, ist unserer Gesellschaft nicht würdig.»
Seit Jahren transparent informiert
Die Tiergartenleitung habe in der Sache seit Jahren immer offen und transparent informiert. Allerdings würden nun insbesondere in den sozialen Netzwerken Meinungen verbreitet, die nicht nur Tatsachen verdrehten, sondern auch menschenverachtend seien. «Dies lehnen wir entschieden ab und bekennen uns klar zum Tiergarten Nürnberg.»
Der Nürnberger Zoo hatte im Juli aus Platzgründen zwölf Paviane getötet, nachdem er jahrelang vergeblich nach einem neuen Zuhause für die Tiere gesucht hatte. Tierschützer halten diese Praxis, die auch in anderen Zoos bereits zur Anwendung kam, für rechtswidrig und erstatteten Strafanzeige. Sowohl der Vorstand als auch der Beirat der Tiergartenfreunde stehen jedoch «geschlossen hinter den von der Tiergartenleitung getroffenen Entscheidungen und können diese, so schwer sie auch sein mögen, nachvollziehen».
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten