Wegen Missbrauchs und Fälschung von Ausweisen in großem Stil hat die Bundespolizei 29 Wohnungen in Baden-Württemberg und Bayern durchsucht - 22 davon in Singen (Kreis Konstanz). Aktuell stünden 50 Beschuldigte im Verdacht, zum einen mit einem Passbild anderer Personen neue Reisepässe beantragt zu haben. Zuvor sollen sie ihr Ausweisdokument als verloren gemeldet haben, wie die Bundespolizei berichtete. Zum anderen sollen sie ihre Reisepässe anderen, ihnen ähnlich sehenden Menschen überlassen haben. Auch seien Reisedokumente gefälscht worden.
Im Mittelpunkt des Falles stehe eine Großfamilie, die auf diesem Wege nach und nach ihre Verwandtschaft nach Deutschland habe bringen wollen. Aufgeflogen war dies im Rahmen einer Kontrolle an der Schweizer Grenze nach Konstanz, wie es weiter hieß. Es handele sich bei den Verdächtigen vor allem um Frauen. Teils seien so syrische Staatsangehörige über Bulgarien in die EU und von dort schließlich nach Deutschland geschleust worden.
Bei den Durchsuchungen sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, darunter waren den Angaben zufolge 50 Handys, 20 teils gefälschte Reisedokumente und unzählige Passbilder verschiedenster Personen. Alle Verdächtigen seien auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauerten an.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten